Die Folgenden Empfehlungen und Ausführungen sind auf Schule bezogen, können auch auf jedes Setting mit Kindern und Jugendlichen wie z.B. Kindergarten angewandt werden. Die Liste ist ein Auszug, mit wichtigen Elementen. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Gesichtspunkte in Bezug auf Traumainformierten Unterricht und Traumapädagogik.
Begegnung authentisch auf Augenhöhe mit Wertschätzung.
- Kinder bemerken sehr schnell, wenn jemand es nicht ernst meint und können so misstrauisch und angespannt werden
- Wertschätzung auch beibehalten, wenn Verhalten des Kindes „außer der Reihe“
klare Regeln und Strukturen (aber nicht zu steif und nicht von oben herab) ermöglichen auch für Lehrkräfte Entlastung und Entspannung
- Regeln plakativ am besten durch Symbole verdeutlicht im Klassenzimmer für alle erkennbar anbringen und regelmäßig wiederholen
- so wird Schule zum sicheren Ort während des Unterrichts und Kinder können sich durch entspanntes Nervensystem besser konzentrieren
- Regeln und Strukturen schaffen, die für die Situation angemessen und passend sind und gegebenenfalls ändern, der Grund der Regeländerung muss dabei klar kommuniziert werden
- Regeln und Strukturen können so als gemeinsame Basis einer Verbindung zwischen Klasse und Lehrer zu mehr Zusammenhalt und mehr Einhaltung der Regeln führen
Die eigene Verfassung als Fachkraft
- Bin ich wütend, aufgeregt oder gut gelaunt? Wichtig ist zu verstehen, dass die eigene Verfassung sich auf die Stimmung der Gruppe auswirken kann
- Deshalb ist es sehr wichtig die eigene Gemütsverfassung zu erkennen und authentisch gegenüber der Gruppe auch mal nicht so gute Tage benennen
Pausenregelung, wenn Kinder regelmäßig und verlässlich zur Pause gehen können wird Schule zum sicheren Ort
- Kinder können sich besser Konzentrieren nach der Pause
- weil sie eine hatten, Pausen sind aus physiologischer Sicht unerlässlich
- weil Schule durch Verlässlichkeit und Struktur zum sicheren Ort wird und somit das Nervensystem der Kinder nicht permanent in Anspannung versetzt, weil sie nicht wissen was als nächstes kommt
- Lehrkräfte sind entlastet, weil Kinder entspannter
Wahlmöglichkeiten im Alltag erhöhen Selbstwirksamkeit der Kinder
- Viele Kinder haben womöglich wenig Selbstwirksamkeit durch Lebensumstände erfahren, durch mehr Selbstwirksamkeit kann sich die Resilienz und Frustrationstoleranz erhöhen
- Z.B am Morgen bei der Morgenbeschäftigung ein zwei Alternativen anbieten
Bewegung und Sitzen im Unterricht
- Kein Kind oder Erwachsener sollte längere Zeit am Stück in gerader Pose auf einem Stuhl verharren. Das gefährdet sogar die physische Gesundheit 1)
- Ermöglicht man dem Kind ein paar Gesichts-übungen oder einen Positions-Wechsel auf dem Stuhl während des Unterrichts, kann das Kind sich womöglich besser konzentrieren und man betreibt Gesundheits-Prävention
- Zwischen den Stunden die Kinder anregen sich zu bewegen
Quellen und Literaturempfehlung
- https://www.baua.de/DE/Themen/Praevention/Koerperliche-Gesundheit/Gesundheit-und-koerperliche-Belastung/Belastungsarten/Belastungsarten?pos=4 (Stand 02.08.2024)
- „Verwundete Kinderseelen Heilen“, Peter A. Levine, Maggie Kline, Verlagsgruppe Random House FSC
- „Brain-changing strategies to trauma-proof our schools”, Maggie Kline, North Atlantic Books